Den reichen Erfahrungsschatz teilen

Belastbar, präzise, gutes Urteilsvermögen – gegen Ende des Berufslebens verfügt die ältere Generation über einen reichen Erfahrungsschatz. Damit der Nachwuchs vom Know-how der Älteren profitiert, gestalten Personalverantwortliche mit Weitblick den demografischen Wandel generationenunabhängig. Mit Mentoring gelingt der Wissenstransfer in Unternehmen.

Hamburg, 03.04.2017. – Die Lebenserwartung des Einzelnen steigt, die Geburtenrate sinkt. Der demografische Wandel verändert die Berufswelt. Deshalb stellen Personalverantwortliche mit Weitblick frühzeitig die Weichen dafür, die ältere Generation und ihren Erfahrungsschatz langfristig im Unternehmen zu halten. Erfolg versprechen Mentoringprogramme, die den wechselseitigen Austausch von Mitarbeiter*innen fördern – so wird der firmeninterne Wissenstransfer gewährleistet.

Die Gruppe der älteren Beschäftigen nimmt zu, während die Zahl der Nachwuchskräfte sinkt. Manche Firmen reagieren darauf und bieten der älteren Generation Weiterbildungs- oder Wellnesskurse, um deren Leistungsfähigkeit zu erhalten. Gabriele Hoffmeister-Schönfelder, Inhaberin der Hamburger Personal- und Unternehmensberatung kontor5 und Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mentoring (DGM), erinnert am „Tag der älteren Generation” an die Vorzüge des Mentorings im Personalmanagement. „Es eignet sich hervorragend zur nachhaltigen Gestaltung des demografischen Wandels”, sagt die Autorin des deutschen Standardwerks „MENTORING Im Tandem zum Erfolg”. Seit mehr als zwanzig Jahren begleitet sie Unternehmen und Behörden, die Mentoring als strategische Maßnahme für die Förderung von Mitarbeiter*innen in Führungspositionen erkannt haben.

Die Expertin beobachtet in der Praxis, dass ältere Führungskräfte ihre Belastbarkeit durchaus realistisch einschätzen. „Viele haben eine 60-Stundenwoche. Das fanden sie mit Anfang 50 noch in Ordnung, spekulieren nun mit 58 in Rente zugehen. Doch die Tendenz geht heute in Richtung längere Arbeitszeit und so realisieren sie, dass ihre Batterien vielleicht doch nicht so lange halten”, beschreibt die Unternehmensberaterin. „Mit Mentoringprogrammen bietet sich die Chance, den Druck sanft zu reduzieren und die verbleibenden Berufsjahre auch für die Weitergabe von Wissen zu nutzen. Davon profitieren alle im Unternehmen.”

Erfahrung, Präzision sowie ein hohes Verantwortungs- und Qualitätsbewusstsein nehmen im Laufe der Karriere zu. Von diesem Erfahrungsschatz profitieren die nachfolgenden Generationen – wenn sie miteinander ins Gespräch kommen und dieselbe Sprache finden. „In machen Firmen und Verwaltungen arbeiten bis zu fünf unterschiedliche Generationen zusammen, das wirkt sich auf die Kommunikation und das Qualitätsverständnis aus. Schon die Generation Z kommuniziert deutlich informeller als die Generation Y”, sagt Hoffmeister-Schönfelder. „Die Jungen arbeiten zusammen mit Traditionalisten, Babyboomern und der Generation X – und jede Altersgruppe hat ihre eigenen Werte, Haltung und Vorstellung davon, wie Aufgaben zu bewältigen sind. In Mentoringprogrammen wird deutlich – alle können voneinander lernen.”


kontor5 bietet seit 1999 Dienstleistungen im Bereich Personalentwicklung an. Die geschäftsführende Inhaberin Gabriele Hoffmeister-Schönfelder hat vor rund 20 Jahren das System Cross-Mentoring in Deutschland mitbegründet. Als Antwort auf den Wandel gesellschaftlicher Strukturen entwickelte sie außerdem das Prinzip Generationen-Mentoring und beteiligte sich an der Entwicklung des MENtorings für Väter in Führungspositionen. 2012 hat kontor5 gemeinsam mit anderen Unternehmen die Deutsche Gesellschaft für Mentoring ins Leben gerufen, Gabriele Hoffmeister-Schönfelder ist erste Vorsitzende.


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